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THE ADVENTURE OF MY LIFE

Auslandsjahr in Brasilien

Berichte von 10/2019

Der Austausch ist nicht immer einfach :)

Nun wollte ich auch mal etwas anderes hier auf meinem Blog ansprechen. Ein Austausch hat nicht nur positive Seiten. Wer sich dafür interessiert, was es heißt im Ausland zu sein und vor welchen Herausforderungen man steht, kann sich dies gerne mal durchlesen.

Ich möchte hier keinen beunruhigen (dies geht vor allem an meine lieben Großeltern), mir geht es super hier!!!

Bildergebnis für austauschjahr sprüche

 

Auch wenn es für Außenstehende oft so aussehen mag, der Austausch ist kein Urlaub! (Natürlich macht man super tolle Aktionen im Gastland und reist usw.)

Der erste Monat war glaub ich so ziemlich der beste Monat meines Lebens. Wir haben so viel erlebt, wir sind gereist, wir haben Sigthseeing gemacht und allgemein war alles neu, super aufregend und toll. Auch die ersten Wochen in der Schule waren super- Alle haben sich für einen interessiert, hatten Fragen und wollten unbedingt etwas mit mir unternehmen.

Im zweiten Monat wurde alles schon etwas mehr zum Alltag, ich bin schon zum Teil der Familie geworden und hatte auch das Gefühl schon ein paar Freunde gefunden zu haben.

Dennoch gab es ein paar Probleme, wie zum Beispiel mit der Sprache. An sich wusste ich schon einige Sachen auf portugiesisch, allerdings hatte ich in Gesprächen nicht wirlich den Mum dazu dies auch anzuwenden. Ich hab also oft nur mit Ja oder Nein, ich weiß nicht oder auf Englisch geantwortet. Das heißt, ich hatte das Gefühl nie die Sprache zu lernen und war total frustriert. Dazu kam dann noch die tägliche Langeweile - In der Schule hab ich zu Anfang außer ein paar Wörter gar nichts verstanden, also war es ziemlich anstrengend dort zu sein. Nach der Schule war ich dann Zuhause. Meine Familie geht, wie alle Brasilianer nach dem Mittagessen, immer auf Ihre Zimmer und kommt dann irgendwann abends zum Essen wieder raus. Auch meine "Freunde" hatten nicht wirklich Zeit für mich, sodass ich Tag für Tag nach der Schule allein in meinem Zimmer gewesen bin oder den ganzen Tag NETFLIX geschaut habe - Ich wusste nicht, dass man sich so doll langweilen kann.

Solche "kleinen Austauschschülerprobleme" werden mit der Zeit echt zu einem großen Problem und es frustriert einen sehr. Dadurch habe ich auch wieder mehr an Zuhause gedacht (Ich hatte kein Heimweh!!!) - also mehr, warum ich das überhaupt mache mit dem Austausch. Ich habe mir so viele Fragen gestellt... Warum kann ich nicht wie jeder andere Mensch, ganz normal die Schule in Deutschland zu Ende machen? Warum muss ich immer was anderes machen als alle Anderen? Warum bin ich nicht einfach zu Hause geblieben und hätte was mit meinen tollen Freunden gemacht? Warum, warum, warum.....

Aber auch das ging dann nach einiger Zeit  und ich habe mich wieder deutlich besser gefühlt!!!

Jetzt bin ich schon 3 Monate und knapp 2 Wochen hier in Brasilien. Ich habe jetzt hier meinen normalen Alltag, hab mich an die Sprache gewöhnt, an die andere Kultur, an die Schuluniform (auch wenn ich es vermisse so zur Schule zu gehen, wie ich will) usw.

Allerdings gibt es bei mir immernoch ein Problem mit den Freundschaften. Hier in Brasilien sind die Freundschaften sehr eng und es gibt sehr viele Gruppen. Es ist also nicht leicht in eine Freundesgruppe komplett rein zu rutschen. Zudem knüpfen Capixabas nicht so leicht Freundschaft mit neuen Leuten, wie mir erzählt wurde. In der Schule bin ich als "Gringa" natürlich bekannt (als einzige mit wirklich blonden Haaren falle ich natürlich auf) und es gibt auch viele Leute, die gerne was mit mir machen würden bzw. sehr interessiert sind. Aber letztendlich trifft man sich dann doch nicht, denn es werden hier mehr oder weniger oft leere Versprechungen gemacht. An sich hatte ich hier auch schon eine Freundesgruppe gefunden, wobei die Mädels grundlegend anders sind als ich. Hier steht das Aussehen deutlich im Vordergrund: Hier noch ein bisschen Schminke und da noch ein bisschen Nagellack und iiihh Sport, das geht gar nicht...

Jedenfalls fing es vor 2 Wochen an, dass sie nicht mehr wirklich mit mir geredet haben und nachdem ich sie über einen Freund dann darauf angesprochen habe, war dann Funkstille (Ich hab nicht den leisesten Schimmer was passiert ist). Natürlich hatte ich in der Schule noch ein paar andere Leute zum Reden. Aber es ist eben nicht einfach, wenn man keine Freunde hat bzw. wenn man sich trotz Freunden, mit denen was unternimmt, alleine fühlt.

 

Jetzt langsam hab ich wieder Konakt mit den Leuten aufgebaut und es geht mir schon deutlich besser. Ich denke es ist auch auf die Sprache zurückzuführen. Ungefähr vor einer Woche hab ich mich, meiner Ansicht nach, komplett verändert. Von einem auf den anderen Tag. Ich habe einfach mal auf Portugiesisch losgesprochen, habe ein Vortrag auf Portugiesisch gehalten, mit wildfremden Leuten beim Coxinhamann geredet usw.

Für diese Woche habe ich tatsächlich auch endlich mal jemanden gefunden, der Zeit hat mit mir was zu machen :) Zudem kommt heute endlich das Mädchen aus Litauen an, sodass ich nicht mehr die einzige Gringa in der  Schule bin.

Es ist also alles auf dem aufsteigenden Ast und mit meinen Freunden ist wieder alles gut :)

Außerdem gehe ich diese Woche auf Reisen: Es geht für mich am Samstag nach Pantanal & Bonito, wo die letzten unerforschten Naturreservate der Welt, mit dem größten Wildreservat auf dem amerikanischen Kontinent, zu finden sind.

Bildergebnis für austauschjahr sprüche

 

Mittagessen in einem brasilianischen Restaurant

Heuter war ich mit meiner Familie in einem brasilianischen Restaurant. Ich probiere hier immer neue Sachen aus. Jetzt habe ich es sogar gewagt, Tintenfisch zu probieren!

Es gab eine Pfanne mit Reis, Tintenfisch und irgendwas grünem, Kokosnuss gefüllt mit Garnelen und leckerer Soße, Reis und Kartoffeln (so ähnlich wie Chips)

 

Rotarymeeting mit Governor

Heute war die Governor(in) in unserem Rotaryclub, RC Vitoria-Praia do Canto, zu Besuch.

Ich war in diesem Rahmen sowohl als Austauschschülerin als auch als Interactmitglied vertreten. Dazu habe ich sogar einen neuen Pin ergattert.

Ich, Governor(in), Guilherme (Rebound - Er war letztes Jahr in Deutschland)

 

Oktoberfest Espirito Santo

12. Oktober

In Brasilien ist man ein großer Fan von Deutschland, weswegen auch hier das Oktoberfest gefeiert wird. In Blumenau, im Staat Santa Catarina, findet das 2. größte Oktoberfest der Welt statt.

Aber auch hier in Vila Velha gab es ein kleines Oktoberfest, wo wir Rotaryaustauschschüler (Emma, Jorgen, Viki und ich) mit den AFS Austauschschülern hingingen. Ich muss sagen, ich hatte mir das ganze etwas cooler vorgestellt. Das ganze Fest war mehr so nach dem Motto "Brazilians try to be german...". Die Musik und die Kleidung war zwar dem Anlass entsprechend (Die Musik war natürlich auf portugiesisch - Das war ziemlich lustig, deutsche Lieder auf Portugiesisch zu hören. Das Essen war jedoch ein Reinfall. Als ich gelesen hatte, dass es Brezen gibt, hatte ich mich total gefreut. Voller Erwartung warte ich dann also auf meine Brezel (Tradicional) und was bekomme ich...richtig! - Churros mit Zimt und Zucker in Form einer Brezel. Dementsprechend war ich dann auch super gelaunt - kkkk.

Wie eben schon erwähnt, haben wir uns mit den AFS Austauschschülern getroffen. Sie waren sehr nett, jedoch hat man sofort gemerkt, dass sie hier eben kaum Regeln haben bzw. sich von ihrer Organisation keiner dafür interressiert wenn was falsch gemacht wird. Die Counselor(in) und Organisatoren von AFS sind hauptsächlich Leute, die selbst schon einen Austausch gemacht haben und um die 18- 22 Jahre alt sind. Es ist also nicht ganz so einfach mit Ihnen zusammen Zeit zuverbringen - allein aufgrund der Regelunterschiede!

Aber trotzdem hat es Spaß gemacht, sich mal über die Erfahrungen auszutauschen und noch mehr Austasuchschüler kennenzulernen.


13. Oktober

Heute war ich erneut auf dem Oktoberfest, zusammen mit meiner Gastmam zum Mittagessen. Nun war ich mal die Person, die sich mit dem Essen auskannte. Es gab Eisbein, Currywurst, Bratkartoffeln, Kroketten, Schnitzel usw.

Ich entschied mich letztendlich dazu Currywurst für uns zu bestellen. Alle Gerichte waren auf deutsch geschrieben.  Als ich bestellt habe, hat es aber keiner verstanden - Das ist also nicht die schlauste Lösung ... . Die Brasilianer kennen nur ihre Aussprache der Namen und nachdem meine Gastmutter dann 5 Mal versucht hat, den Namen auszusprechen, wurden wir endlich verstanden,

Natürlich hatte ich mir wieder Hoffnungen gemacht ... . Es hat gut geschmeckt, jedoch hatte es rein gar nichts mit einer Currywurst zu tun. Die Wurst war eine typische Churrascowurst, die etwa so aussieht wie die Kochwurst in der Linsensuppe und die Currysoße war die Heinz-Barbecuesoße - also nicht so der Burner. Zumindest hat es meiner Familie geschmeckt, aber ich habe ihnen versprochen schon noch mal eine richtige Currywurst für sie zu machen.

Guarapari (Geburtstag meiner brasilianschen Cousine)

Heute waren wir in Guarapari, im ehemaligem Beachhouse meiner Oma & Opa, das jetzt meinem Onkel gehört.

Es waren um die 40 Jugendliche, im Alter von 12-15, dort. Für mich war es jedoch zunächst ziemlich langweilig, da ich wie immer keinen kannte.

Etwas später, hat sich mein Onkel dann dazu entschlossen mir mit seinem Quad die Umgebung zu zeigen (Es ist wie eine Art Ferienresort gewesen mit vielen großen Häusern). Es gab 3 Strände, auf denen wir sogar auch mit dem Quad gefahren sind - soviel Spaß, wie beim Quad fahren mit meinem Onkel, hatte ich schon lange nicht mehr.

Die Sicherheit wird hier auch mehr oder weniger überbewertet. Helme werden nicht benutzt und man sitzt zu fünft auf dem Quad (3 Hinten, ein Fahrer und vorne noch einer) - Die Sicht des Fahrers wird dabei überbewertet - kkkkk